Gewaltpräventions- und Selbstbehauptungstraining der Böhämmer-Grundschule Bad Bergzabern

Am 16. und 19.02.2019 nahmen 72 Kinder der ersten Klassenstufe der Böhämmer-Grundschule an einem zweistündigen Gewaltpräventions- und Selbstbehauptungskurs teil.

Die EWTO-Trainer Thomas Schneider und Peter Klammler vermittelten den Kindern spielerisch die Grundlagen und Ziele der Gewaltprävention. Die Schulungen beinhalteten sowohl psychologische als auch physische Techniken und Hilfestellungen, um so das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl der Teilnehmer / -innen zu stärken. Dabei kamen Inhalte aus dem Sicherheitsprogramm Kids-WingTsun zum Tragen.

„Damit unsere Kinder heute und in Zukunft gefahrlos und frei aufwachsen können, muß die Vermeidung von Gewalt zu einem zentralen Thema der Erziehung werden.“ (www.wt-schneider.org/wt-schneider-Gewaltpravention.html)

Das Gewaltpräventionskonzept der EWTO wurde in Zusammenarbeit mit Psychologen, Polizeibeamten, Lehrern, Erziehern und erfahrenen Selbstbehauptungs- und Selbstverteidigungsexperten entwickelt.

Die Eltern bekamen an einem separaten Elternabend die Inhalte, Methoden und Ziele des Trainings erläutert. Dabei konnten letzte Zweifel ausgeräumt werden, ob die Kinder bei der Auseinandersetzung mit dem Thema „Gewalt“ nicht überfordert seien.

Im Training wurden zur Verdeutlichung von Gefahrensituationen reelle Geschehnisse kindgerecht und spielerisch aber auch mit dem nötigen Ernst zur Sache thematisiert und aufbereitet.

Zunächst wurde geübt wie man in einer unangenehmen Situation richtig wegläuft, denn Flucht ist immer das erste Mittel der Wahl. Am effektivsten ist es dabei „Feuer, Hilfe, Überfall“ zu rufen und über die Schulter zu schauen, um den eventuellen Verfolger im Blick zu haben.

Die nächste Übung ging einen Schritt weiter, wenn Flucht nicht mehr möglich wäre. Die Trainer spielten zunächst drei Möglichkeiten vor, die die Kinder bewerteten und besprachen. Danach wurde die beste Lösung gemeinsam geübt. Alle stellten sich breitbeinig hin, nahmen dann die Schrittstellung ein, schauten wütend, nahmen die Arme und Hände vor den Körper und riefen lauf: „Lass mich / Lassen Sie mich in Ruhe!“. Eine laute Stimme und der Körper sind ein gutes Mittel um andere auf eine Notsituation aufmerksam zu machen.

Gegen Ende bekamen auch die Eltern einen kurzen Einblick in den Kurs und durften eine Übung beobachten. Thomas spielte dabei einen Fremden, der die Kinder in ein Gespräch verwickelte und um einen Gefallen bat. Die Kinder sollten darauf angemessen reagieren und eventuell Hilfe holen.

Zum Abschluss des Kurses erhielten alle Schüler eine Urkunde, die sie stolz entgegen nahmen.

Finanziell wurden die Kurse unterstützt vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur in Mainz.

Einen dreistündigen Aufbaukurs am 16.03.19 absolvierten 27 Kinder der 3. Klassenstufe.

Da die Trainer die Inhalte des Kurses spielerisch und anschaulich sowie mit viel Bewegung und Ausprobieren vermittelten, hatten die Kinder großen Spaß. Bei der „Weglauf-Übung“ und der Übung „Stopp-lassen-sie-mich-in-Ruhe“ konnten die Kinder selbst aktiv werden. Beim Drei-Stufen-Modell wurde das richtige Verhalten geübt, wenn man einen persönlichen Gegenstand weggenommen bekommt und wie man ihn schließlich zurückbekommen kann.

Spannend für die Kinder wurde es, als sie in Kleingruppen auf den Weg über den Flur geschickt wurden. Thomas spielte einen Unbekannten, lauerte ihnen auf, verwickelte sie in ein Gespräch und verlangte teilweise eine Bitte oder gar Taschengeld von ihnen. Die Schüler sollten in der Gruppe zusammenbleiben, weitergehen und sich auf nichts einlassen.

Besonderen Spaß hatten die Schüler mit einer Übung bei der sie auf sogenannte Bratzen schlagen durften. Dabei wurde geübt wie man sich erfolgreich körperlich wehren kann, wenn alle anderen Mittel ausgeschöpft sind.

Gegen Ende bekamen auch die Eltern der Drittklässler einen 30 minütigen Einblick in das Training. Zum Abschluss des Kurses konnten alle Schüler ihre verdiente Urkunde entgegen nehmen.

Finanzielle Unterstützung für den Kurs kam von der Kreisverwaltung SÜW zur Förderung von Präventionsworkshops.

Im Schulalltag oder auch auf dem Schulweg kann es zu Konflikten kommen. Das Gewaltpräventionsprogramm stellt einen wichtigen Beitrag zur Förderung der sozialen Kompetenzen der Grundschüler dar. Dessen Inhalt wird im Schulalltag immer wieder von den Lehrern und der Schulsozialarbeit aufgegriffen und vertieft, um die Nachhaltigkeit zu gewähren.